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Erste Projektergebnisse vorgestellt

© ELLpH
Auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung (GfHf), welche vom 23.-25. September 2024 an der Fernuniversität Hagen stattfand, haben die drei Teilprojekte unseres Verbundprojektes ELLpH Zwischenergebnisse ihrer Forschung präsentiert.

Anna-Lena Rose und Liudvika Leisyte stellten bei der diesjährigen Tagung der Gesellschaft für Hochschulforschung (GfHf) ihre Forschung zu externen Governance privater Hochschulen in Deutschland vor. Dabei betonten sie, dass dieses Thema in der deutschen Hochschulforschung bislang kaum untersucht wurde. In ihrem Beitrag zeigten sie auf, dass private Hochschulen aufgrund ihrer Unabhängigkeit vom Staat als potenzielle Reformmotoren gesehen werden. Gleichzeitig stehen sie jedoch unter erhöhtem Anpassungsdruck und sind stärker von externen Stakeholdern beeinflusst, besonders im Bereich der Lehre. In ihren Beitrag gingen sie daher der Frage nach: Wie sieht die externe Governance privater Hochschulen aus? Mit Hilfe des Governance Equalizer-Modells (de Boer et al., 2007) und seiner fünf Dimensionen – staatliche Regulierung, Außensteuerung, akademische Selbststeuerung, hierarchische Selbststeuerung, Wettbewerb – untersuchten Rose und Leisyte 15 private Hochschulen in Deutschland. Dabei führten sie eine Analyse der Landeshochschulgesetze sowie von Webseiten und Akkreditierungsberichten durch. Erste Ergebnisse zeigten, dass die externen Einflüsse durch Akteure wie Betreiber, Träger und Kuratorien stark variieren.

Das TP2 präsentierte auf der Tagung eine Posterpräsentation im Bereich „Chancengerechtigkeit und Lehre“ und stellten dabei ihre laufende Forschung zu Lehr-Lernkonzepten an privaten Hochschulen: Modulhandbuchanalysen in den Fächergruppen Wirtschaft, Medizin und Gesundheitswissenschaften vor. Daniela Schmitz, Manfred Fiedler und Jan-Hendrik Ortloff analysierten zunächst die Webseiten der privaten Hochschulen und untersuchten anschließend Modulhandbücher aus 30 Studiengängen, um innovative Lehr-Lernkonzepte zu identifizieren. Die zentralen Fragestellungen dabei waren: Welche hochschuldidaktischen Prinzipien manifestieren sich in den Modulhandbüchern und welche innovativen Ansätze werden verfolgt, um zukunftsfähige Lehr-Lernkonzepte zu etablieren? Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass private Hochschulen ein breites Spektrum an Lehr-Lernansätzen anbieten, das stark vom jeweiligen Studienfeld und Hochschultyp abhängt. Während in den Modulhandbüchern Studienformate, Lernziele und Prinzipien der Kompetenzentwicklung sichtbar werden, gibt es deutliche Unterschiede in der Praxisorientierung, Karriereförderung und Studierendenzentrierung. Besonders hervorgehoben wurde die Flexibilität der Studienformate und der Einsatz digitaler und individualisierter Lernmethoden.

Im Rahmen einer Paper session zu Partizipation, stellten Uwe Wilkesmann, Olga Wagner und Felix Fankhänel gemeinsam mit Kamal Bhattacharya, Pro-Rektor Forschung & Transfer der IU Internationale Hochschule, eine Präsentation zum Thema Private Hochschulen: Möglichmacher durch Innovationen in der Lehre?  Sie zeigten, wie private Hochschulen ihre Angebote an Studieninteressierte kommunizieren und hiermit spezifische Zielgruppen adressieren. Unterschiede in hierbei aktivierten Erwartungen bestanden insbesondere zwischen privaten Universitäten und privaten Fachhochschulen mit Fernstudienangeboten. Letztere betonen insbesondere die Flexibilität des Studiums: Studieren immer, überall und für alle. In diesem Zuge stellte Kamal Bhattacharya den KI-basierter Lehr-Assistent Syntea der IU Internationale Hochschule vor.

Herzlichen Dank an alle, die diese Tagung ermöglicht und sich mit uns über den aktuellen Stand unseres Forschungsprojektes ausgetauscht haben.

Private Hochschulen: Möglichmacher durch Innovationen in der Lehre?